Chons


Haupt-Kultort: Karnak/Luxor (Oberägypten)

Verkörperung: Männliche Mumie, falkenköpfiger Mann oder Kind mit der traditionellen Seitenlocke, gekrönt mit der Mondsichel

Dieser thebanische Gott, dessen Name "der Flüchtige" oder "der Reisende" bedeutet, war neben Thot der wichtigste Mondgott des ägyptischen Pantheon. Chons wurde zwar bereits in den Pyramidentexten erwähnt, ist aber sonst eher selten genannt worden.

Erst im Neuen Reich nimmt sein Kult größere Formen an und er wird dort zum Sohn-Gott der thebanischen Triade: mit dem Reichsgott Amun und dessen Gattin Mut. Mit diesen beiden Göttern bildet er eine göttliche Familie, die in sich die Grundprinzipien der Schöpfung enthält: ein Sonnengott (Amun-Re), eine Himmelsgöttin (Mut und ein Mondgott (Chons).

Im Heiligtum des Amun hat Chons seinen eigenen kleinen Tempel. Eine seiner interessantesten Darstellungen findet sich jedoch im Tempel der Mut. Dort befinden sich heute die Überreste eines kleinen verfallenen Tempels aus dem Neuen Reich, auf dessen Mauern Reliefs mit Szenen der Geburt, der Beschneidung und der Kindheit des Chons dargestellt sind.

Chons ist gleichzeitig Kind und Mondgott, daher wird er auch als eine mit einer Mondsichel gekrönte Mumie, die an der rechten Schläfe eine Jugendlocke trägt, dargestellt. Dies ist die traditionelle Haartracht der Kinder, egal ob sie göttlicher oder menschlicher Herkunft sind.