Mut


 


Haupt-Kultort: Karnak/Luxor (Oberägypten)

Verkörperung: Frauengestalt mit einer Geierfigur auf dem Kopf

Der Name dieser thebanischen Göttin - Mwt - bedeutet "die Mutter". Als Muttergottheit steht sie daher besonders mit den Königinnen und Königinmüttern in Verbindung. Meist wird sie mit einer Geierfigur auf dem Kopf dargestellt, die auch von einer ganzen Reihe von Göttinnen und sogar Königinnen als Krone getragen wurde.

Ihre Gestalt ist zwar nur bis ins Mittlere Reich nachzuverfolgen, dürfte aber auch schon früher verehrt worden sein. Als Theben zur Reichshauptstadt wird, erhebt sich Mut zur Schwestergattin des Amun und zur Mutter des Chons.

Im riesigen Heiligtum von Karnak ist ihr ebenfalls ein eigener Kult gewidmet - ihre Domäne befindet sich im Süden des Amuntempels und ist mit diesem durch eine 300m lange, mit Sphingen gesäumte Allee verbunden. Der Komplex ist heute zwar sehr verfallen, doch haben archäologische Grabungen einen Tempel zutage gefördert, der unter Amenhotep III. errichtet worden war undin dem sich einige Statuen der Göttin befanden.

Seit dem Neuen Reich scheint Mut auch die Charakteristika der Löwengöttinnen übernommen zu haben, z.B. die der Sachmet. Im Laufe der Zeit ergänzten sich die Eigenschaften der beiden soweit, daß sie schließlich zu einer einzigen ambivalenten Gottheit wurden, deren Funktionen sich gegenseitig ausglichen: Sachmet zur zerstörerischen Kraft und Mut als Trägerin der friedfertigen Aspekte. Der Tempel in Karnak war beispielsweise dieser Doppelgottheit gewidmet.