Amun


 


Hauptkultort: Karnak / Luxor (Oberägypten)

Verkörperung: Menschengestalt mit einem Kopfschmuck aus zwei langen Federn, auch in der Gestalt einer Gans oder eines Stiers

Heilige Tiere: Widder mit gedrehten Hörnern

Attribut: Doppelfederkrone als Kopfschmuck

Ursprünglich war Amun zusammen mit seiner Gattin Amaunet eines der Götterpaare der Achtheit und wurde bereits in den Pyramidentexten erwähnt. In das eigentliche ägyptische Pantheon wird er erst ab dem Mittleren Reich integriert und erscheint dort zunächst ab der 12. Dynastie in Theben, wo er allmählich Macht und Einfluß gewinnt. Mit der Zeit nimmt er die Charakteristika, sowie auch die Namen anderer Gottheiten ins sich auf und wird schließlich - zu Beginn der 18. Dynastie - als Reichs-, Dynastie-, Universal und Schöpfergott verehrt. Nun herrscht er zusammen mit seiner Gemahlin Mut und seinem Sohn Chons über Theben.

In seiner Eigenschaft als Urgott in der Kosmogonie von Hermupolis (Achtheit) ist er eine zentralägyptische Gottheit der Luft, des Windes und der Atmosphäre. Als er zu einem der Herrn des ägyptischen Pantheons aufsteigt, erschafft seine Priesterschaft, ihm eine eigene Theologie.

Als Schöpfergott trug Amun nun auch die Wesenszüge des Schöpferwesens Kematef, einer Schlange "die, welche ihre Zeit erfüllt hatte". Auch nimmt er im Laufe der Zeit die Charakteristika einer Sonnen- und Schöpfergottheit an: Als Amun-Re wird er zum Sonnengott von Heliopolis und als Amun-Min, ein Gott der Fruchtbarkeit und der Schöpferkraft.

Amun wird auch "der Verborgene" genannt und seine besondere Charakteristika ist, daß niemand das innerste Wesen des Götterkönigs begreifen kann.

Als oberster Reichsgott steht Amun in enger Verbindung mit der Königswürde und somit tritt der Pharao seit Beginn des Neuen Reiches als Sohn des Amun auf. Es heißt, der Pharao wird durch die Verbindung des Gottes mit der königlichen Gemahlin gezeugt.