Apis


Memphis (Unterägypten)

Verkörperung: mit Sonnenscheibe gekrönter Stier

Der Apisstier gilt als Sinnbild der Schöpferkraft und wurde mit dem König und verschiedenen Gottheiten assoziiert. Daher galt er auch als Verkörperung des Ptah, des Schöpfergottes von Memphis. Später nahm er noch die Charakteristika der Sonne, verkörpert durch Re, und des Jenseits, verkörpert durch Osiris, an. Nun vereinigte der Apisstier die drei wichtigsten göttlichen Aspekte, nämlich die Schöpfung (Ptah), das Leben (Re) und den Tod (Osiris) in sich und wurde zu einem der wichtigsten Tierkulte im Alten Ägypten.

Das heilige Tier wurde aufgrund einer Reihe von Kriterien ausgewählt, die von seiner Priesterschaft bestimmt wurden. War der Stier einmal ausgewählt, dann blieb er bis zu seinem Tod die Verkörperung des Gottes. Der Sage nach, war der Apisstier der Sohn einer Kuh, die von Ptah in Form einer himmlischen Flamme geschwängert wurde.

Wenn das Tier schließlich starb, suchte die Priesterschaft des Ptah im ganzen Land nach einem neuen Tier mit den selben Eigenschaften. Wenn sie fündig geworden waren, wurde dieses Tier wiederum nach Memphis geführt und blieb dort ebenfalls bis zu seinem Tod. Der Stier hatte in seinem Tempel in Memphis auch einen Harem mit Kühen und auch einen Priester, der Tag und Nacht für sein Wohlergehen sorgte.

Das Begräbnis eines Apisstiers war wohl eine pompöse Feier, denn es wurde ebenso wie eine menschliche Bestattung gehandhabt. Der Stier wurde gleich einbalsamiert und die Eingeweide getrennt vom Körper aufbewahrt. Dann folgten die üblichen 70 Tage der Mumifizierung, an dessen Ende der Stier in die Nekropole gebracht und dort bestattet wurde. Die diesbezüglich am häufigsten genutze Grabstätte war das Serapeum in Saqqara, in der Sarophage aus schwarzem Granit mit 4 Metern Länge, 2,50 Metern Breite und 3 Metern Höhe gefunden wurden.