Chnum


Haupt-Kultort: Esna und Elephantine (Oberägypten)

Verkörperung: Widder oder Mann mit Widderkopf

Chnum gilt als göttlicher Töpfer, dessen Haupt-Kultorte sich in Esna, wo er zusammen mit seiner Gattin Neith lebt und in Elephantine, wo er zusammen mit den Göttinnen Satet und Anukis als Schutzherr des Nils fungiert, befinden.

In den Dokumenten von Esna wird Chnum als Schöpfer der Götter und der Menschen beschrieben, dessen Gattin die Göttin Neith ist. Auf seiner Töpferscheibe entsteht das kosmische Ei, aus dem vor Urzeiten die Sonne entschlüpft ist.

Seine große Schöpferkraft zeigte sich in seinen aus Ton gefertigten Figuren und somit zeigen ihn manche Darstellungen an einer Töpferscheibe sitzend beim Modellieren neuer Menschengestalten.

Er ließ Kopfhaut und die Haare wachsen. Er schuf die Haut auf den Gliedmaßen. Er konstruierte den Schädel und formte das Gesicht, daß jede seiner Figuren sein charakteristisches Aussehen erhielt. Er ließ die Augen und Ohren sich öffnen. Er brachte den Körper in engen Kontakt mit der Atmosphäre. Er machte den Mund zum Essen und die Zähne zum Kauen. Er löste auch die Zunge, damit sie sich ausdrücken konnte. Er machte die Kehle zum Schlucken und auch zum Spucken... Alle Lebewesen wurden auf seiner Töpferscheibe erschaffen"

In ihm sind vereinigt Re (Sonne, Himmel), Schu (Luft), Osiris (Unterwelt) und Geb (Erde). So sind vierköpfige Darstellungen von Chnum zu verstehen. Sein Name dürfte soviel wie Widder bedeuten.

In Grabstätten und Tempeln erscheint er in Gegenwart des Königs oder der höchsten Götter und seine Macht ist sehr groß. Außerdem befreit er den Pharao bei Krönungs- und Jubiläumsfeierlichkeiten von allen Unreinheiten.